Medienpropaganda der Bundeswehr
--- Der Macher des Dokumentarfilms Gesteuerte Demokratie" berichtet in Telepolis über einen neuen Propagandafeldzug der Bundeswehr bzw. deren Einheit "Operative Information" (OpInfo) in Deutschland und Afghanistan:
Einer Randnotiz der Süddeutschen Zeitung vom 27. Oktober zufolge verstärkt die Bundeswehr ihre "Aufklärungsarbeit" gegenüber der eigenen Bevölkerung. Offenbar unter Bezugnahme auf eine Pressemitteilung des Bundesministeriums der Verteidigung heißt es, dieses wolle "mit einer neuen Form der Öffentlichkeitsarbeit um mehr Verständnis für den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan werben". Seit dem 25.Oktober biete das Verteidigungsministerium den Medien honorarfreie Fotos und Artikel über Projekte der zivil-militärischen Zusammenarbeit (CIMIC) in Afghanistan an, welche von "Soldaten und Presseoffizieren in Afghanistan sowie vom Pressestab des Ministeriums " stammen. Eine Nennung der Quelle sei bei der Veröffentlichung "nicht zwingend" vorgeschrieben. ... Eine ähnliche Form der verschleierten Lancierung von Medienprodukten der Bundeswehr findet schon seit geraumer Zeit im Bereich Fernsehen statt. Über PR-Agenturen wie die Atkon TV-Service GmbH werden im Auftrag der Bundeswehr fertige TV-Beiträge an ein Netzwerk von Vertrauensjournalisten in Redaktionen von privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten geliefert. ... Das Material für diese Fernsehbeiträge kommt von der Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr in St.Augustin (IMZBw), welche auch das Zentrale Bildarchiv der Bundeswehr verwaltet. Die ATKON AG, Mutterfirma der TV-Service GmbH, hat den an der IMZBw angesiedelten Truppenbetreungssender Bundeswehr-TV mit aufgebaut. Dort wurde ein komplettes TV-Studio eingerichtet, welches technisch voll in das Kommunikationsnetzwerk der Öffentlich-Rechtlichen Anstalten integriert ist. Bw-TV wiederum kooperiert bei der Produktion seiner Beiträge eng mit dem Videobereich des Zentrums für Operative Information der Bundeswehr in Mayen. ... Die OpInfo ist die Nachfolgetruppe der 1989/90 nach einer parlamentarischen Auseinandersetzung und einem medienöffentlichen Skandal aufgelösten Psychologischen Verteidigung (PSV). Die PSV hatte in großem Maße eine illegale und verdeckt durchgeführte Bespitzelung und Beeinflussung der bundesdeutschen Bevölkerung betrieben. Wie die PSV wird die OpInfo in der NATO-Terminologie als PSYOP-Truppe, also als Truppe für Psychologische Operationen geführt. Gegenwärtig gehören dem Zentrum für Operative Information (ZOpInfo) in Mayen und dem Einsatzbataillon OpInfo 950 in Koblenz rund 1250 Soldaten an. Noch im Sommer 2006 hieß es bei der OpInfo, der PSYOP-Truppe sei die Einwirkung auf die eigene Bevölkerung strengstens untersagt.Mal wieder Schnee von gestern eben. Aber auch die Gegenseite bleibt etwa in Form der ominösen GIMF (Globale Islamische Medien-Front) aktiv. Hier gibts einen Mitschnitt zu einem RTL-Interview mit einem angeblichen GIMF-Sprecher aus dem heimeligen Bayern mit Kopftuch + Adidas-Sneakern. Alles Allah zuliebe.
Labels: bundeswehr, propaganda, psyop, qaida
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