2008-03-20

Irak-Krieg: Abschießen und dann die Schaufel drauf

--- Zum fünften Jahrestag der Invasion des Iraks gibt es nicht nur zahlreiche Demonstrationen in den USA, sondern auch vor Ort eingesetzte Soldaten berichten unter dem Aufhänger "Winter Soldiers" (also keine "Sommersoldaten", die sich nur bei eitel Sonnenschein auf die Straße wagen) über die harten Einsätze und Befehle. Aufzeichnungen von Aktionen der Veteranen gibt es bei YouTube, eine Zusammenfassung in der Netzeitung:
«Wenn wir uns einer Stadt näherten, in der bereits viele von uns gefallen waren, dann galt praktisch: Feuer frei. Wir wurden angehalten, auf alles zu schießen, was sich bewegt», berichtet der ehemalige Irak-Soldat Jason Washburn. «Und wir führten die Befehle aus. Wir feuerten auf eine Frau, die mit einer großen Tasche auf uns zukam. Als sich der Staub gelegt hatte, sahen wir auf dem Boden verstreute Lebensmittel. Sie wollte uns etwas zu Essen bringen, dafür schossen wir sie nieder», erzählt der sichtlich erschütterte Mann. ... «Wenn Zivilisten anfangs versehentlich erschossen wurden, sollten Schaufeln oder Waffen auf den toten Körper gelegt werden, um behaupten zu können, es handle sich um Aufständische», berichtet Washburn weiter. «Bei meinem dritten Einsatz lautete der Befehl: Wir schießen auf Zivilisten, wenn sie Schaufeln und große Taschen bei sich tragen. Also führten wir Schaufeln und große Taschen gleich im Fahrzeug mit uns.» ... Ein anderer früherer Soldat, John Michael Turner, wirft seine Medaillen, mit denen er für seine Verdienste im Irakkrieg ausgezeichnet wurde, auf den Boden. «Am 18. April 2006 beging ich den ersten offiziellen Mord», erzählt Turner den Anwesenden bei der Veranstaltung in Washington. «Der Mann war unschuldig. Als er zu seinem Haus ging, tötete ich ihn - vor den Augen seines Vaters und seines Freundes. Beim ersten Schuss schrie er auf und sah mich an. Ich sagte zu meinem Freund: 'Das kann ich nicht zulassen' und schoss ein zweites Mal. Danach wurde ich beglückwünscht.»


Ansonsten zum Jahrestag: Der Bundesnachrichtendienst muss sich mit schweren Vorwürfen auseinandersetzen. Die Pullacher sollen ihre US-Kollegen im Vorfeld des Irakkriegs mit falschen Informationen versorgt haben.

Und bin Laden hat sich auch mal wieder per Tonband zu Wort gemeldet: Die Europäer hätten in ihrem «Unglauben übertrieben», und der Papst führe einen neuen Kreuzzug gegen den Islam. Das erklärte der Al-Qaeda-Führer Bin Laden in einer Tonaufzeichnung - und hat wegen der Mohammed-Karikaturen diesmal auch Dänemark im Visier.

RapP€€r Steinbrück hat zu viel Geld und rappt über den Vers I love cash". Symbolische Politik vom feinsten aus der Bundesrapkonferenz, groovt ziemlich mit dem Chorus im Hintergrund.

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