2010-09-20

Militainment von der Bundeswehr

--- Buchautor Michael Schulze von Glaßer wirft in Telepolis anhand von Beispielen wie "Mörderischer Frieden" einen Blick auf die PR- und Propaganda-Bemühungen der Bundeswehr in Film & Fernsehen:
Bewegte Bilder zur Unterhaltung in den Dienst des Militärs zu stellen – so genanntes Militainment – ist nicht neu. Als Geburtsstunde des Kriegsfilms gilt der 90-sekündige Propagandafilm "Tearing down the Spanish Flag" (USA) von 1898 – nur fünf Jahre nach der ersten Leinwandprojektion bewegter Bilder. ... Im Zeitalter der elektronischen Medien und der globalen Satelliten-Kommunikation begegnen uns schier unvorstellbare Quantitäten und Qualitäten einer öffentlichen Mobilisierung zum Krieg. Sie betreffen die Rolle der Informationsmedien, sowie die massenwirksame Vermittlung von militärischen Konzepten und Szenarien durch elektronische Computerspiele und alle anderen Unterhaltungsmedien. Jährlich unterstützt das Pentagon unzählige dem Militär positiv gesinnte Kriegsfilme. Und auch die Bundeswehr hat die Bedeutung dieser Medien erkannt.

Auf eine kleine Bundestagsanfrage, welches Ziel die Bundeswehr mit der Unterstützung von Filmproduktionen verfolge, antwortete die Regierung: "Medienvorhaben Dritter werden durch das BMVg und die Bundeswehr unterstützt, sofern das Projekt geeignet erscheint, einer breiten Öffentlichkeit objektive Informationen über die Bundeswehr zu vermitteln und das öffentliche Ansehen oder die Akzeptanz ihres Auftrages zu fördern. Dienstliche Belange dürfen den Unterstützungsleistungen nicht entgegenstehen." ... "Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, die öffentliche Meinung durch die Unterstützung von Filmprojekten zu beeinflussen."

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