2010-11-30

Russland investiert in PR für Image-Politur

--- Dem Kreml reichen Putins Selbstdarstellungen und spektakulären Foto-Stunts offenbar nicht mehr zur Imagebildung, nun wird mithilfe von PR-Offerten eine weitere Kampagne gefahren laut FTD:
Ab Mittwoch erscheint jeden Monat unter dem Titel "Russland heute" eine bis zu 16 Seiten starke Publikation, die ausschließlich den Ereignissen im größten Land der Erde gewidmet ist. Vertrieben wird "Russland heute" von der "Süddeutschen Zeitung", deren Anzeigenabteilung das Produkt als "Fremdbeilage" behandelt. Urheber und Finanzier aber ist ein russisches Staatsorgan - die Regierungszeitung "Rossiskaja Gaseta". Die Beilage ist Teil einer Kampagne, mit der Russland weltweit versucht, sein Image aufzubessern. Schon seit einiger Zeit erscheinen ähnliche Blätter in Frankreich, Spanien, den USA und anderen Staaten - meist als Zugabe zu großen Tageszeitungen und immer aufwendig in Russland produziert. Äußerlich wahren die Beilagen den Anschein eines journalistischen Produkts, auch kritische Beiträge kommen vor. Das Ziel aber ist eindeutig: "Im Ausland wird oft nicht das vollständige Bild von Russland gezeigt", sagt Jewgenia Tomilowa, Marketingleiterin des Projekts in Moskau. "Das möchten wir ändern." Nach Ansicht von Artjom Sagorodnow, der die internationalen Beilagen betreut, fehlt es im Westen an Beiträgen über "positive Entwicklungen" in Russland, zum Beispiel über die aufstrebende Mittelschicht des Landes.

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